BERLINER KURIER, 05.Dezmber 1997
Pianist EUGEN CICERO gestorben

Der Jazz-Pianist Eugen Cicero ist am Freitag im Alter von 57 Jahren in Zürich gestorben. Sein Sohn Roger hat ihn am Vormittag tot in seinem Haus gefunden, bestätigte Ciceros Witwe Lillie Ciceu. Näheres über den Tod wurde nicht bekannt.

Der aus Rumänien stammende Musiker war auch als "Mister Golden Hans" bekannt und hatte seit den 60er Jahren international Jazz-Karriere gemacht. Fernsehauftritte und zahlreiche Plattenaufnahmen machten den für Cicero typischen Stil, bei dem er klassische Musikstücke mit viel Swing neu interpretierte, populär.

Nach einer erfolgreichen Tournee im Ostblock setzte sich das von ihm gegründete Quintett bei einer Tournee in den Westen ab. Cicero wurde er Pianist beim RIAS-Tanzorchester. Er trat unter anderem auch mit seinem Klavier Kollegen Horst Jankowski auf.





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TAGESSPIEGEL, Berlin, 05.Dezember 1997
Der Jazz Pianist Eugen Cicero in Zürich gestorben.

Der Jazz Pianist Eugen Cicero ist am Freitag im Alter von 57 Jahren in Zürich gestorben. Der aus Rumänien stammende Musiker war auch als "Mister Golden Hands" bekannt und hatte seit den 60er Jahren international Jazz-Karriere gemacht. Fernsehauftritte und zahlreiche Plattenaufnahmen, bei denen er klassische Musikstücke mit Swing neu interpretierte, machten ihn populär. Cicero, 1940 im rumänischen Klausenburg geboren, lebte seit zehn Jahren überwiegend in Zürich. Sein Sohn Roger, mit der in Zukunft verstärkt gemeinsam auftreten wollte, habe ihn am Vormittag tot in seinem Haus gefunden. Cicero erhielt schon mit vier Jahren Klavierunterricht von seiner Mutter, mit zehn Jahren gab er erste Rundfunkkonzerte. Mit 18 Jahren wandte er sich dem Jazz zu. Nach einer erfolgreichen Karriere Im Ostblock setzte er sich bei einer Tournee in den Westen ab. - dpa -





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HAMBURGER ABENDBLATT, 06. Dezember 1997
"Mr. Golden Hands" ist tot

dpa Zürich Hamburg:
Der Jazz-Pianist Eugen Cicero ist am Freitag im Alter von 57 Jahren in Zürich gestorben. Der aus Rumänien stammende Musiker war auch als "Mister Golden Hans" bekannt und hatte seit den 60er Jahren international Jazz-Karriere gemacht. Fernsehauftritte und zahlreiche Plattenaufnahmen machten den für Cicero typischen Stil, bei dem er klassische Musikstücke mit viel Swing neu interpretierte, populär.

Eugen Cicero, der mit bürgerlichem Namen Ciceu hieß, erhielt schon mit vier Jahren Klavierunterricht von seiner Mutter, mit zehn Jahren gab er erste Rundfunkkonzerte. Er setzte seine Ausbildung bei der rumänischen Meisterpianistin Aurelia Cionca fort und studierte am Nationalkonservatorium in Bukarest.

Mit 18 Jahren wandte er sich dem Jazz zu und gründete seine erste eigene Formation. Nach einer erfolgreichen Karriere im Ostblock setzte sich das Quintett bei einer Tournee in den Westen ab. Cicero selbst ging als anerkannt brillanter Pianist nach München und spielte Mitte der 60er Jahre eine viel beachtete Schallplattenserie mit klassischen Themen ein. Später werde er Pianist beim RIAS Tanzorchester. Er trat unter anderem auch mit seinem Klavier Kollegen Horst Jankowski auf.





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SÜDKURIER, 06. Dezember 1997

Eugen Cicero gestorben
Der Jazzpianist Eugen Cicero ist im Alter von 57 Jahren in Zürich gestorben. Der aus Rumänien stammende Musiker war als "Mister Golden Hands" bekannt und hatte seit den 60er Jahren international Jazz-Karriere gemacht. Fernsehauftritte und zahlreiche Plattenaufnahmen machten den für Cicero typischen Stil, bei dem er klassische Musikstücke mit viel Swing neu interpretierte, populär. Cicero, 1940 im rumänischen Klausenburg geboren, lebte seit zehnt Jahren überwiegend in Zürich. Sein Sohn Roger habe ihn gestern tot in seinem Haus gefunden. Cicero, der mit bürgerlichen Namen Ciceu hieß, erhielt schon mit vier Jahren Klavierunterricht, mit zehn Jahren gab er erste Rundfunkkonzerte. Er studierte später am Nationalkonservatorium in Bukarest. Mit 18 Jahren wandte er sich dem Jazz zu und gründete seine erste eigene Formation. Nach er in erfolgreichen Karriere im Ostblock setzte sich das Quintett bei einer Tournee in den Westen ab. Cicero selbst ging als anerkannt brillanter Pianist nach München. Später wurde er Pianist beim Rias-Tanzorchester. - dpa -






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DIE TAGESPOST-BERLIN, 07. Dezember 1997
Jazz-Pianist Eugen Cicero in Zürich gestorben

Der Jazz-Pianist Eugen Cicero ist am Freitag im Alter von 57 Jahren in Zürich gestorben. Der aus Rumänien stammende Musiker war auch als "Mister Golden Hans" bekannt und hatte seit den 60er Jahren international Jazz-Karriere gemacht. Fernsehauftritte und zahlreiche Plattenaufnahmen machten den für Cicero typischen Stil, bei dem er klassische Musikstücke mit viel Swing neu interpretierte, populär. Cicero, 1940 im rumänischen Klausenburg geboren, lebte seit zehn Jahren überwiegend in Zürich. Sein Sohn Roger, mit dem er in Zukunft verstärkt gemeinsam auftreten wollte, habe ihn am Vormittag tot in seinem Haus gefunden. Cicero erhielt schon mit vier Jahren Klavierunterricht von seiner Mutter, mit zehn Jahren gab er erste Rundfunkkonzerte. Mit 18 Jahren wandte er sich dem Jazz zu. Nach einer erfolgreichen Karriere im Ostblock setzte sich das Quintett bei einer Tournee in den Westen ab





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DIE WELT, 08. Dezember 1997
Pianist Eugen Cicero gestorben

Der Jazz Pianist Eugen Cicero ist am Freitag im Alter von 57 Jahren in Zürich gestorben. Der aus Rumänien stammende Musiker war auch als "Mister Golden Hands" bekannt und hatte seit den 60er Jahren international Jazz Karriere gemacht. Cicero interpretierte vor allem klassische Musikstücke mit viel Swing neu. Nach einer erfolgreichen Karriere im Ostblock hatte er sich mit seinem Quintett bei einer Tournee in den Westen abgesetzt. Mitte der 60er Jahre spielte er eine viel beachtete Schallplattenserie mit klassischen Themen ein. Später wurde er Pianist beim Rias-Tanzorchester in Berlin und ging mit seinem "Eugen Cicero Trio" auf Tournee.





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SYLTER RUNDSCHAU, 08. Dezember 1997
Nachruf und Abschiedskonzert zum Tode von Eugen Cicero. Der Magier der Tasten

Seit Wochen waren die Eintrittskarten für das Schleswiger Konzert mit Eugen Cicero ausverkauft. Es wäre sein erstes im Norden gewesen. Dann kam die Nachricht von seinem plötzlichen Tod. Die Musikwelt, der Jazz, hat mit einen großen Pianisten verloren.





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FRANKFURTER ALLGEMEINE, 08. Dezember 1997
Goldenes Händchen  Pianist Eugen Cicero gestorben

Catarina Valente wandelte auf den Spuren Ella Fitzgeralds - bis sie sich für Tipitipitipso entschied. Paul Kuhn wußte schon immer, dass Charlie Parkers Komposition "Donna Lee" eine harmonisch komplexere Adaption des staatstragenden Songs "Back Hone Again in Indiana" gewesen ist. Aber wenn er sich ans Klavier setzte, vergaß er das wieder und bat unentwegt um ein Glas Bier. Bill Ramsey machte es umgekehrt. Er verdiente Geld mit der Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe und widmete sich erst danach dem Jazz und dem Scat -Gesang.

Auch Eugen Cicero, der eigentlich Ciceu hieß und aus Klausenburg im heutigen Rumänien stammte, war auf dem besten Weg, ein Konzertpianist zu werden. Mit vier Jahren bekam er Klavierunterricht, mit zehn gab er sein erstes öffentliches Konzert und wurde Meisterschüler Aurelia Cionca. Dann entdeckte er den Jazz, gründete ein Quintett, galt als einer der besten Jazzpianisten des Ostblocks, ein virtuoser Jünger Oscar Petersons -und setzte sich in den Westen ab.

Von da an ging's bergauf, ökonomisch besehen. Cicero ließ sich in München nieder, spielte zunächst weiter Jazz, bis er erkannte, wie viel populärer man doch werden kann, wenn man es dem französischen Pianisten Jacques Loussier nachmacht, der Präludien und Fugen von Johann Sebastian Bach mit einem Swing-Rhythmus unterlegt und demonstrierte, dass der alte Thomaskantor modern sein kann, wenn man ihm statt Perücke und Zopf einen Borsalino aufsetzte. Cicero ging noch weiter. Er verjazzte Klassiker generell, freilich nur die, deren Namen groß genug waren, um ihren Abglanz auf Eugen Cicero fallen zu lassen, nicht Johann Nepomuk Hummel, sondern Chopin und Tschaikowsky, Smetanas "Moldau" und den "Mephisto Walzer" von Liszt.

Mit seinen Arrangements war Cicero nicht nur auf Schallplatte höchst erfolgreich. Er trat in vielen Fersehshows auf, unter anderem mit Horst Jankowski und dem Rias Tanzorchester und unternahm ausgedehnte Konzerttourneen bis nach Japan. Sein Spitzname war sprechend: "Mister Golden Hands". Am Freitag ist Eugen Cicero im Alter von 57 Jahren in Zürich gestorben. - wws -






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BERLINER MORGENPOST, 08.Dezember 1997
EUGEN CICERO
Letzte Ruhe neben seinem Vater. Jazz-Pianist Eugen Cicero - seine Trauerfeier findet in Berlin statt.

Am vergangenen Freitag wurde der aus Rumänien stammende 57-jährige Musiker in seiner Züricher Wohnung von seinem Sohn Roger (27) tot aufgefunden. Die Witwe des brillanten Pianisten Lilli Ciceu: "Es kam völlig überraschend. Es muss Herz- oder Gehirnschlag gewesen sein". Ein Schock für alle, vor allem aber für die Berliner. Denn mit seinem ersten Konzert in Berlin 1964 begann die internationale Jazz-Karriere. Mann nannte ihn auch "Mister Golden Hands". über 20 Jahre prägt er mit seiner Musik (SFB, Rias-Tanzorchester) Berlin.

"Er ist aus Rumänien durch die Mauer geflüchtet. Berlin war sein erster Schritt in die Freiheit", sagt Lilli Ciceu. Und deshalb wird die Trauerfeier in einer russisch orthodoxen Kirche übernächste Woche in Berlin stattfinden. Die trauernde Witwe bereite zusammen mit Sohn Roger alles vor. "Eugen wird in Berlin verbrannt und die Urne wird zu seinem Vater nach Bukarest geschickt". Sein schwerkranker Klavier-Kollege Horst Jankowski (leidet an einem Lungenkarzinom) wird bei der Trauerfeier spielen. Was Lilli Ciceu noch sagen möchte. "Wir waren nur auf dem Papier getrennt -niemals menschlich. Roger, der vor einem Jahr sein Musikstudium abgeschlossen hat, will die Musikschiene des Vaters übernehmen."





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SCHWäBISCHE ZEITUNG, 08. Dezember 1997
Mister Golden Hands

Eugen Cicero ist tot. Der international anerkannte Jazzpianist schuf einen eigenen Stil, indem er Klassische Musikstücke mit Swing neu interpretierte.

Cicero ist am Freitag im Alter von 57 Jahren in Zürich gestorben. Der Jazzpianist, der mit bürgerlichem Namen Ciceu hieß, erlag einem Gehirnschlag, wie seine Frau Lilli Ciceu jetzt in Hamburg bestätigte.

Der 1940 im rumänischen Klausenburg geborene Eugen Cicero erhielt schon mit vier Jahren von seiner Mutter Klavierunterricht. Mit zehn gab er erste Rundfunkkonzerte. Seine Ausbildung setzte er bei der rumänischen Meisterpianistin Aurelia Cionca fort und studierte am Nationalkonservatorium in Bukarest. Mit 18 Jahren wandte er sich dem Jazz zu und gründete seine erste eigene Formation. Nach einer erfolgreichen Karriere im Ostblock setzte sich das Quintett bei einer Tournee in den Westen ab. Cicero selbst ging als anerkannter Pianist nach München und begann von dort aus Mitte der 60er Jahre seine internationale Jazzkarriere.

Bald nannte man ihn "Mister Golden Hands". Typisch für den Stil Ciceros war, dass er klassische Stücke mit viel Swing neu interpretierte. Populär machten den Musiker zahlreiche Fernsehauftritte sowie eine viel beachtete Schallplattenserie mit klassischen Themen, die er in München aufgenommen hatte. Später wurde Cicero Pianist beim Rias-Tanzorchester. Er trat unter anderem auch mit seinem Klavier-Kollegen Horst Jankowski auf und ging mit seinem "Eugen Cicero Trio" auf Tournee. In Zukunft wollte er mit seinem Sohn Roger verstärkt auftreten.





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FRANKFURTER RUNDSCHAU, 09. Dezember 1997
Pianist Eugen Cicero tot

Der Jazz Pianist Eugen Cicero ist 57jährig in Zürich gestorben. Der aus Rumänien stammende Musiker hatte seit den 60er Jahren international Jazz-Karriere gemacht. Fernsehauftritte und Plattenaufnahmen machten den für Cicero typischen Stil, der klassische Musikstücke mit viel Swing verband, populär.

Eugen Cicero, der mit bürgerlichem Namen Ciceu heiß, erhielt schon mit vier Jahren Klavierunterricht von seiner Mutter, mit zehn Jahren gab er erste Rundfunkkonzerte. Mit 18 Jahren wandte er sich dem Jazz zu und gründete seine erste eigene Formation. Nach einer erfolgreichen Karriere im Ostblock setzte sich das Quintett bei einer Tournee in den Weste ab. Mitte der 60er Jahre spielte er eine viel beachtete Schallplattenserie mit klassischen Themen ein. - dpa -





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NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, 12. Dezember 1997
JAZZ UND KLASSIK  
Zum Tod des Pianisten Eugen Cicero

Manche haben den Brückenschlag zwischen Klassik und Jazz angestrebt, er hat ihn vollendet. Im Jazzklub fühlte sich der Klaviervirtuose Eugen Cicero zwar bedeutend wohler als auf dem Konzertpodium. Trotzdem hat der 1940 im rumänischen Klausenburg als Eugen Ciceu geborene Musiker seine Liebe zur barocken, klassischen und romanischen Musik nie ganz verloren. Mit sechzehn Jahren noch galt der Absolvent des Nationalkonservatorium Bukarest (Schüler von Aurelia Cionca) als vielversprechendes Klassik-Nachwuchstalent, als Achtzehnjähriger hat er sich endgültig für den swingenden modernen Jazz entscheiden. Fortan improvisierte Cicero fingerfertig über Standards oder klassische Vorlagen, die er allerdings überzeugender verjazzte als etwa der Franzose Jacques Loussier (Play Bach).

Schon früh verließ Cicero seine Heimat und ließ sich zunächst in Deutschland, später in Zürich nieder. Zu seinen Begleitern gehören unter anderen auch die Schweizer Schlagzeuger Charly Antolini und Daniel Humair. Seine Musikerkollegen lernten Cicero als äusserst humorvollen Menschen kennen, der immer zu streichen und Spässen aufgelegt war. So konnte er mitten im Konzert unverhofft einen beinahe unbekannten Standard intonieren, sich lächelnd zum ratlosen Bassisten drehen und ihm zuflüstern: "Du kennst ja eh alles!" -Am 05. Dezember ist Cicero im Alter von 57 Jahren plötzlich gestorben. - Nick Liebmann -





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DER SPIEGEL, Nr. 51/97, 15.12.1997
Gestorben
Eugen Cicero, 57.

Das breite Publikum bewunderte den Virtuosen im bildschirmgerechten "Konzert für Millionen": Keiner konnte den "Mephisto-Walzer" von Liszt so schnell spielen wie er. ("Münchener Abendzeitung"). Doch Jazzmusikern hatten mit ihrem Kollegen Schwierigkeiten: Supertechnik, aber wenig "feeling", -jedenfalls für ihre Musik. Schicksal eines Wunderkindes" Im rumänischen Klausenburg bekam Eugen Cicero, der damals Ciceu hieß, mit vier Jahren Klavierunterricht (Vorbild: Mozart), mit zehn spielte er im Rundfunk. Nach dem Abschluß des Nationalkonservatoriums Bukarest galt er als viel versprechendes Klassik-Nachwuchstalent. Sein Schlagzeug spielender älterer Bruder begeisterte Eugen Cicero für neue Vorbilder wie Art Tatum, Erroll Garner und Oscar Peterson. Cicero steig zum Jazzstar im Ostblock auf. 1962 setzte er sich bei einer Tournee in den Westen ab. Hier war er als "Mister Golden Hands" gefragt. Anerkennung als Künstler hat er indessen nicht gefunden. Eugen Cicero starb am 05. Dezember in Zürich.





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DIE WELT, 16.Dezember 1997
Trauerfeier für den Pianisten Eugen Cicero

Musikfreunde haben gestern in Berlin mit einer Trauerfeier Abschied von dem Jazz-Pianisten Eugen Cicero genommen. Der Musiker war am 05. Dezember in Zürich im Alter von 57 Jahren an einem Gehirnschlag gestorben. Zu den Trauergästen in der russisch-orthodoxen Kirche am Hohenzollerndamm gehörten der Jazz Posaunist Peter Herbolzheimer, der Pianist Kai Rautenberg und Rainer Brandt vom SFB Tanzorchester , wo Cicero in der 60er Jahren gespielt hatte. Der Musiker, der auch dem Rias-Tanzorchester angehörte, war vor 30 Jahren als "Mister Golden Hands" bekannt geworden. Der aus Rumänien stammende Pianist interpretierte klassische Musikstücke mit viel Swing und Jazz-Elementen neu. In den letzen zehn Jahren lebte er in Zürich.





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BILD ZEITUNG, 16.Dezember 1997
Berlin nahm Abschied von Jazz-Pianist Eugen Cicero (57).

Etwa 60 Verwandte und Freunde kamen gestern zur Trauerfeier in die russisch-orthodoxe Kirche am Hohenzollerndamm (Wilmersdorf).

Darunter waren der Jazz Posaunist Peter Herbolzheimer, der Pianist Kai Rautenberg und Rainer Brandt vom SFB-Tasnzorchester. Dort hatte Cicero, von den Kollegen und Fans auch "Mister Golden Hans" genannt, in den 60-er Jahren gespielt. Der Musiker erlag am 05. Dezember in Zürich einem Gehirnschlag. Die Urne mit den sterblichen überresten wird in seine rumänische Heimat überführt.





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BERLINER MORGENPOST, 16. Dezember 1997
Bewegender Abschied von Eugen Cicero

Der verstorbene Jazz Pianist wird eingeäschert und nach Bukarest überführt

Am offenen Sarg nahmen gestern Verwandte, Freunde und Kollegen in der russisch-orthodoxen Kirche am Hohenzollerndamm Abschied von dem rumänischen Jazz-Pianisten Eugen Cicero. Neben Witwe Lilli Cicero und Sohn Roger zählten Jazz-Posaunist Peter Herbolzheimer und Pianist Kai Rautenberg zu den rund 60 Trauergästen. Cicero, der in den 60er Jahren mit einer gewagten Synthese aus Swing, Jazz und Klassik die Musikwelt revolutionierte, war am 05. Dezember in Zürich einem Gehirnschlag erlegen. "Mister Golden Hands" wurde nur 57 Jahre alt. Sein Leichnam soll in dieser Woche eingeäschert und in das Familiengrab nach Bukarest übergeführt werden.

Er könne sich Ciceros "viel zu frühen Tod" nur damit erklären, dass der Musiker vom Himmelschor angefordert worden sei, spekulierte das frühere "Stachelschweine"-Mitglied Silvester Berger. "Die haben festgestellt, dass das Hosianna nicht so richtig jazzt und dass der Eugen sofort kommen muss". Der rumä;nische Priester Lucian Parjol würdigte Ciceros künstlerische Arbeit und Sensibilität des Mannes, dessen wirken über zwei Jahrzehnte den Stil des SFB und Rias-Tanzorchester prägte. "Er war wie eine Blume, mal offen , mal in sich gekehrt", sagte Parjol. - dpa -





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BERLINER KURIER, 16. Dezember 1997
Abschied von Eugen Cicero

Abschied von einem der berühmtesten Jazz-Pianisten unserer Zeit: Gestern fand in Berlin die Trauerfeier für Eugen Cicero statt. Von dem in der Russisch-Orthodoxen Kirche am Hohenzollerndamm aufgebahrten Musiker nahmen Ehefrau Lilli und Sohn Roger sowie Freunde und Kollegen Abschied. Cicero war am 05. Dezember mit 57 Jahren in Zürich einem Gehirnschlag erlegen. Umrahmt von Blumengestecken aus weißen Lilien und Kränzen mit Schleifen (u.a. "Abschied von der RIAS-BIGBAND) wohnten etwas 50 Trauergäste am geöffneten Sarg der Zeremonie bei, darunter Pianist Kai Rautenberg und Rainer Brandt vom SFB-Tanzorchester. Nach der Feuerbestattung wird die Urne in Bukarest beigesetzt.





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Nachruf von Thomas Blaser
Trauerfeier in der orthodoxen Kirche in Berlin am 15.12.1997

Eugen Cicero ist tot ....unfaßbar
Wir können es immer noch nicht fassen:
diese vitalen quirligen Finger
tanzen nicht mehr über die Tasten
und dieses liebe gütige Gesicht lächelt nicht mehr dazu.

Eugen Cicero ist tot ....unfaßbar
Geniales Licht am Klavier
ist plötzlich erloschen.
Eine große Bühne, ein schwarzer Flügel
Ein Klavierstuhl: ..... leer!
Eine schmerzhafte beklemmende Stille,
die wir nicht ertragen können.

Erinnern wir uns noch einmal:
Entspannte und gelöste Bühnenatmosphäre,
Offenheit, Freundlichkeit, spontaner begeisterter Applaus
das alles ist mit einem Mal vorbei!

Seine Musik war -wie er selbst-

Lebensbejahend, romantisch, barock, gefühlvoll, explosiv, lieblich, kapriziös, dynamisch, großzügig, mutig und oft geradezu majestätisch.

Seine Melodieführung war voller Brillianz
-Hände voller Perlen-
verträumt aber dennoch immer klar.

Seine Rhythmik konnte rasend sein.
Pulsierend und verwegen, aber immer
-wie er im letzten Telefongespräch zu mir sagt: "zählbar"-
Wie kein anderer konnte er ein Crescendo gestalten:
aus einem Windhauch anschwellend bis zum Orkan!

In seiner Musik steckte Ehrlichkeit.
Was er am Klavier zu sagen hatte,
das tat er mit Prägnanz, Genie
und ausgereifter pianistischer Kunstfertigkeit.
Und wo es nichts mehr zu sagen gab,
setzte er einen Schlußakkord,
der jeden Kommentar überflüssig machte
und nur noch wortloses Staunen auslöste.

Seine Musik war -kurz gesagt-
Klassisch und einzigartig.

Eugen Cicero beherrschte sein Handwerkszeug:
von der Klassik bis zum Swing und wieder zurück.
"Swinging Classics" -revolutionär-
eine vom ihm allein , in den 60-Jahren geschaffene Stilrichtung,
deren großer Meister er bis heute geblieben ist.

Sein Zuhause war die Musik.
Sein Platz im Leben
war am Klavier.

Was über seine Musik zu sagen ist
gilt auch für ihn als Mensch:
Er war zu allererst von einer gewinnenden Natürlichkeit
immer hifsbereit und mitfühlend,
verständnisvoll und großzügig.
Vor allen Dingen war er unsagbar reich
an menschlicher und musikalischer Kreativität.

Eugen Cicero war ein Mensch mit Gemüt
-er hatte ein großes Herz-


"Lieber Eugen:
Du bist unsagbar schnell von uns gegangen
viel, viel zu früh!
Niemand konnte dies ahnen.
Niemand konnte von Dir Abschied nehmen
-das schmerzt uns ganz besonders-
dennoch spüren wir Dich noch unter uns
und deine Musik klingt noch in uns nach ....
Eugen, Du hast uns unendlich reich beschenkt.
Dafür danken wir Dir von ganzem Herzen!

Eugen ...wir werden Dich sehr vermissen.
Als Mensch, als Musiker, als unser Freund.
Doch wir sind froh,
dass wir Dich unter uns hatten.
Wir werden Dich nicht vergessen!"

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